Eckart: Ulla, Interim-ManagerInnen sind gefragt wie nie. Gibt es denn überhaupt noch ManagerInnen, die kurzfristig zur Verfügung stehen?

Ulla: Interessanterweise ergänzt sich der Arbeitsmarkt in diesem Fall mal perfekt: Auf der einen Seite gibt es tatsächlich eine große Nachfrage nach Interim ManagerInnen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch immer mehr hochspezialisierte Fachkräfte, die sich vorstellen können, diese Arbeitsform für sich zu wählen.

Eckart: Das ist vermutlich eine Folge von COVID…?

Ulla: Ja, genau. Durch Covid wurden Firmen und damit auch Führungsetagen verkleinert, wodurch Führungskräfte frei geworden sind. Wichtiger ist aber noch eine ganz andere Entwicklung durch Covid: Nämlich die Tatsache, dass hochspezialisierte Fachkräfte ortsunabhängiger eingesetzt werden können. Stichwort Remote-Arbeitsplätze. Für viele SpezialistInnen ist es sehr interessant, in ihrem Spezialgebiet zu arbeiten ohne reisen zu müssen. Für Unternehmen ist dies wiederum interessant, da somit die Spesen der Interim ManagerInnen wegfallen…

Eckart: …muss dafür aber auch Feuerwehr spielen und ist nur kurzfristig und befristet in einem Unternehmen….

Ulla: Stimmt. Das ist allerdings für manche hoch qualifizierten ManagerInnen ein sehr großer Reiz. Die meisten Interim-ManagerInnen, die ich vermittelt habe, schätzen die Flexibilität und die Möglichkeit, dabei gleichzeitig genau in ihrer Spezialaufgabe eingesetzt zu werden.

Eckart: Damit kommen wir zu einem wichtigen Thema: Anders als landläufig vermutet sind Interim-ManagerInnen nämlich nicht nur Lückenfüller, wenn eine Führungsposition nicht besetzt werden kann.

Ulla: Stimmt. Super wichtig! Es gibt zwei Gruppen von Interim ManagerInnen.

Die eine – ich nenne sie mal “Lückenfüller auf Zeit” – helfen tatsächlich bei Engpässen. Vor allem, wenn eine Führungskraft wegen Krankheit oder einer Kündigung mit Freistellung plötzlich ausfällt und schnell ein Ersatz gefunden werden muss.

Die andere – und das ist eine äußerst gefragte Variante – werden zeitlich befristet für Spezialaufgaben beauftragt. Das können unangenehme Umstrukturierungsprozesse sein, aber auch sehr spezialisierte Übergangsprozesse, für die kurzzeitig besonderes Know-How gefragt ist.

Eckart: Kannst Du dafür bitte Beispiele nennen?

Ulla: Gerne! Um die sehr unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten deutlich zu machen, möchte ich drei verschiedene Beispiele ausführen:

Beispiel 1: Externe Projektleitung
Ein Unternehmen hat einen externen Dienstleister mit der Einführung von SAP beauftragt. Zwischen den Mitarbeitenden im Unternehmen und diesem externen Dienstleister braucht es eine – ich nenne es mal – “übergeordnete Klammer”, also eine externe Projektleitung. Und genau für diese Aufgabe “SAP-Einführung” eine/n Interim ManagerIn zu beauftragen, hat mehrere Vorteile:

Die Kommunikation mit dem Vorstand, mit den beteiligten Mitarbeitenden des Unternehmens und gleichzeitig hält diese externe Projektleitung das IT-Haus, das das Ganze einführt, unter Kontrolle.

Als Außenstehende übernimmt sie Koordinations- und Mediationsaufgaben. Sie kontrolliert beispielsweise, dass das Projekt finanziell nicht aus dem Ruder läuft oder wirkt motivierend auf Mitarbeitende, die Schwierigkeiten haben, sich auf die Veränderung einzulassen.

Beispiel 2: Eskalationsmanagement
Es gibt Interim ManagerInnen, die auf Krisensituationen spezialisiert sind. Sie springen ein, wenn beispielsweise im Automotive-Bereich in der Serie oder bei Serienanläufen Komplikationen auftreten und es zu Bandstillständen kommen kann oder – wie in letzter Zeit – extreme Lieferengpässen in der Zulieferindustrie auftreten.

Beispiel 3: Growing
Wiederum andere Interim ManagerInnen sind spezialisiert auf schnell und stark wachsende Unternehmen. So, wie es derzeit im Segment der erneuerbaren Energien geschieht.

In kurzer Zeit müssen viele neue Mitarbeitende integriert werden. Das bringt Unruhe und erfordert besondere Erfahrungen. Spezialisierte Interim-Business-Developer werden bei solchen sprunghaften Wachstumsprozessen vorübergehend eingesetzt, bis das Wachstum sich wieder im Normalbereich bewegt.

Eckart: Als Beraterin für Interim-Management bist du derzeit eine sehr gefragte Person. Warum hast du dich für uns, die EL-NET GROUP entschieden?

Ulla: Ich finde das Konzept der integrierten HR-Beratung sehr überzeugend.

Die meisten Anbieter am Markt sind entweder auf Executive-Interim-Management oder Executive Recruiting spezialisiert.

Hier bei EL-NET greift ineinander, was logischerweise auch zusammen gehört: Executive Outplacement, Executive Search, Interim-Management und andere HR-Themen.

Das macht aus meiner Sicht extrem Sinn: Wenn ich weiß, dass eine Trennung von Führungskräften ansteht, dann habe ich alle Möglichkeiten:

Ich kann ihm/ihr ein Executive Outplacement vorschlagen.
Ich kann die Übergangsphase durch Interim-Management unterstützen
und in der Zeit passende KandidatInnen finden, die das Ganze weiterführen.

Das bietet Synergien für das Unternehmen. Stichwort “One Face to the Customer”. Das fühlt sich für mich einfach stimmig an.

Eckart: Vielen Dank, Ulla. Ich freue mich sehr, dass wir Dich in unserem Team der EL-NET GROUP haben!

Sie noch Fragen zum Thema Interim-Management? Nehmen Sie jetzt mit uns Kontakt auf – selbstverständlich absolut unverbindlich und kostenfrei!

Ein Beitrag von Dr. Eckart Eller, EL-NET Senior Adivsor.