Als Manager war mein Klient für seine Mitarbeitenden ein fürsorglicher Ansprechpartner. Doch mit über 55 Jahren überlegte er immer häufiger: Möchte ich das bis zur Rente weitermachen?

Der Wunsch für einen Neuanfang wurde immer stärker. Aber welche Wege könnten sich ihm bieten?

Alles, was mein Klient selbst als Wunsch äußerte, klang eher zu kompromissbereit und zu bescheiden. Die Frage, die sich mir stellte: Gibt es nicht etwas, wo mein Klient als promovierter Naturwissenschaftler stärker sein intellektuelles ‚Kapital‘ einbringen kann? Und seine Fähigkeiten im Umgang mit Menschen?

Ein „Geistesblitz“ führte mich zu der Idee des Lehrerberufs. Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen war durch sein ehrenamtliches Engagement im privaten intensiv erprobt.

Die Reaktion auf meine Frage kam direkt: „Ja, kann ich mir vorstellen! Und zwar sehr gut sogar.“

Natürlich hatten wir vorher schon ein Kompetenzprofil erstellt und verschiedene berufliche Ziel besprochen und verfolgt. Nun ging es darum, für den inzwischen 57-jährigen auch den Realitätscheck zu machen. Wir ziehen Bilanz: Welche Vorteile, aber auch welche Nachteile bringt diese Berufswahl mit sich? Steht das Ziel mit der familiären Situation im Einklang?

Nachdem formell klar war, dass der Schritt möglich ist, war die Eintrittshürde eher einfach und unbürokratisch.

Ein guter Schritt?

Ja, auch nach den ersten Monaten schwingt in seinen Nachrichten Freude mit.